Emsbüren. Ein Frachtschiff hatte das Bauwerk am Montagmorgen gerammt. Verletzte gab es keine, der Sachschaden liegt laut Polizei jedoch in Millionenhöhe.

Beim Zusammenstoß eines Schiffes mit einer Brücke über den Dortmund-Ems-Kanal ist das im Landkreis Emsland stehende Bauwerk eingestürzt.

Keine Verletzten bei Brückeneinsturz am Dortmund-Ems-Kanal

Menschen wurden bei dem Unfall in der Gemeinde Emsbüren am Montag nicht verletzt, wie ein Polizeisprecher in Lingen mitteilte. Der Schiffsverkehr auf dem Kanal wurde nach dem Vorfall in dem betroffenen Teilstück eingestellt.

Das unbeladene Frachtschiff war auf dem Weg nach Süden, als es die Kunkenmühler Brücke unweit der Ortschaft Moorlage am Morgen gegen 9.15 Uhr rammte. Nach den ersten Ermittlungen der Wasserschutzpolizei Meppen dürfte das Wasserfahrzeug mit Heimatort Moers zu wenig Ballastwasser geführt haben, so dass der Bug zu weit aus dem Kanal ragte.

Polizei: Bergungsarbeiten noch nicht absehbar – Schaden in Millionenhöhe

„Wann und wie das im Wasser liegende Brückenelement geborgen werden kann, ist noch vollkommen unklar“, sagte Polizeisprecher Dennis Dickebohm am Mittag. „Der Schaden dürfte in die Millionen gehen.“

„Wir sind am Anfang der Arbeiten und brauchen unter anderem einen Schwimmkran“, sagte Ulrich Wieching, Leiter des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Rheine, am Dienstag. „Wir hoffen, dass wir nicht über Monate reden“ – mit wochenlangen Behinderungen sei in jedem Fall zu rechnen.

Schifffahrtsamt: Noch stehende Teile der Brücke akut einsturzgefährdet

Es müsse nicht nur das am Montag in den Kanal geschobene Mittelteil der Brücke geborgen werden, so Wieching weiter. „Die noch stehenden Teile sind akut einsturzgefährdet und müssen erst abgebrochen werden, um die Bergungsarbeiten nicht zu gefährden.“

Gesperrt bleibe zunächst der Abschnitt zwischen den Schleusen Venhaus und Hesselte. Wieching: „Die Brücke sollte in einigen Jahren ohnehin abgerissen werden“, sagte Wieching.

Die Kunkenmühler Brücke wurde 1954 gebaut und war über 60 Meter lang. Der Unfallort liegt nur wenige Kilometer nördlich der Landesgrenze von Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. dpa