Hannover. Die Kastration kurz nach der Geburt soll verhindern, dass das Fleisch den Ebergeruch entwickelt. Ende 2020 ist die betäubungslose Kastration verboten.

Die Uhr tickt: Ende 2020 ist die betäubungslose Kastration von männlichen Ferkeln in Deutschland verboten. „Die Betriebe stellen sich darauf ein“, sagte der Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands, Torsten Staack, in Damme bei Vechta der Deutschen Presse-Agentur.

Männliche Ferkel werden kurz nach der Geburt kastriert. Das soll verhindern, dass das Fleisch den von vielen als unangenehm empfundenen Ebergeruch entwickelt. Die eigentlich schon Anfang 2019 verbotene betäubungslose Kastration wurde von der Bundesregierung noch bis Ende 2020 erlaubt, weil die Branche noch nicht so weit war, das Verbot umzusetzen.

Drei alternative Verfahren stehen zur Debatte

Drei Verfahren gibt es als Alternative: Die Kastration mit Isofluran-Betäubung, die Jungebermast und die Immunokastration, eine Impfung der männlichen Tiere, die den Ebergeruch verhindern soll. Bei der Isofluran-Betäubung müssten die entsprechenden Geräte noch zugelassen werden, sagte Staack.

Bei der Immunokastration sei in den vergangenen Monaten Bewegung gekommen. „Marktführende Schlachtunternehmen haben gesagt, wir nehmen Euch die Tiere ab“, sagte Staack. Dazu beigetragen habe auch die Aktion „100.000 Improvac-Schweine“ der die Bauernverbände in NRW, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern im Sommer gestartet haben. dpa