Remlingen. An zwei Atommüll-Lagern in Niedersachsen sind für den Neujahrstag Demonstrationen angekündigt. Die Organisatoren haben konkrete Forderungen.

Mit Kundgebungen an mehreren Atommüll-Standorten wollen Umweltschützer am Neujahrstag auf die weiterhin ungeklärte Entsorgung von radioaktiven Abfällen hinweisen. Die Veranstaltungen an der Schachtanlage Asse bei Wolfenbüttel und an den Gorlebener Atomanlagen beginnen jeweils um 14 Uhr, wie örtliche Bürgerinitiativen am Dienstag mitteilten.

Gegner fordern Plan für Bergung des Atommülls aus der Asse

Im früheren Salzbergwerk Asse II lagern rund 126.000 Fässer mit radioaktiven und chemischen Abfällen. In Gorleben sind zwei Atommüll-Zwischenlager in Betrieb. Der unterirdische Salzstock wurde Jahrzehnte lang auf seine Tauglichkeit als Endlager geprüft.

Bei dem „Neujahrsspaziergang“ an der Asse wollen die Teilnehmer darauf drängen, dass der Betreiber endlich einen Plan für die Bergung des Atommülls vorlegt. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hatte dies eigentlich für das zu Ende gehende Jahr 2019 zugesagt, das Versprechen aber nicht eingehalten. Weil das Bergwerk instabil ist und voll Wasser zu laufen droht, sollen die Fässer nach Möglichkeit an die Oberfläche geholt werden.

Bleibt Gorleben in der Auswahl für Atommüll-Endlager?

In Gorleben blicken die Atomkraftgegner nach Angaben der Bürgerinitiative (BI) Umweltschutz Lüchow-Dannenberg gespannt auf den für 2020 angekündigten „Zwischenbericht Teilgebiete“. Darin will die BGE erstmals Regionen benennen, die für den Bau eines Endlagers infrage kommen. Die BI befürchtet, dass der Gorlebener Salzstock weiterhin im Auswahlverfahren bleibt. epd