Hannover. Die Stärkung der Polizei in Niedersachsen ist in vollem Gange. Nun legt Innenminister Pistorius die künftige Organisationsstruktur vor.

Niedersachsens Polizei wird personell verstärkt. Doch wo kommen die neuen Polizisten zum Einsatz? Eine Frage ist, ob die 1500 Beamten, die Niedersachsen über den Ersatz der altersbedingt ausscheidenden Polizisten hinaus einstellt, verstärkt auf dem Land oder in den Ballungsgebieten eingesetzt werden. Die zukünftige strategische Ausrichtung der Polizei stellt Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Donnerstag (12.30 Uhr) in Hannover vor. Zur Erhöhung der Polizeipräsenz in der Fläche hatte das Land bereits vor zwei Jahren 120 Beamte der Bereitschaftspolizei in die regionalen Polizeidirektionen versetzt.

Nach dem Koalitionsvertrag streben SPD und CDU bis zu 3000 zusätzliche Polizisten an. In einem ersten Schritt, so die Vereinbarung, sollen 1500 Vollzugsbeamte, Verwaltungskräfte und Spezialisten eingestellt werden. Wo genau die Beamten zum Einsatz kommen sollen, wird Teil des nun ausgearbeiteten Konzeptes sein. Die Erfordernis, im Flächenland Niedersachsen mehr Beamte in die Regionen zu holen, hatte Pistorius bereits vor längerem erkannt.

Zugleich gibt es das Bemühen, den Anteil der tatsächlich im Streifendienst auf der Straße arbeitenden Beamten zu erhöhen. Dies soll der Kriminalitätsbekämpfung, auch aber dem subjektiven Sicherheitsempfinden der Bevölkerung dienen. Eine entsprechende Strukturveränderung hat die Polizei bereits in der Landeshauptstadt Hannover in Angriff genommen. Die Polizei will damit sowohl in Brennpunkten als auch im Umland stärker präsent sein.

Die laufende personelle Stärkung der Polizei hat dazu geführt, dass es an der Polizeiakademie Niedersachsen derzeit eine Rekordzahl von rund 3800 Studierenden gibt. Zuletzt traten im April 204 angehende Polizisten ihr Studium an den Standorten der Polizeiakademie in Nienburg und Oldenburg an. dpa/lni