Hannover. 200 Polizeibeamte, darunter SEK-Kräfte, durchsuchen bei einer Razzia unter anderem eine JVA. Dort sollen Wärter Handys und Drogen geschmuggelt haben.

Wegen Bestechung beziehungsweise Bestechlichkeit sowie Drogenhandels ermittelt die Staatsanwaltschaft Hannover gegen vier Justizbeamte der Justizvollzugsanstalt Sehnde, 21 Gefangene sowie sechs weitere Personen. Am Sonntag seien Zellen und Arbeitsräume des Gefängnisses sowie zehn Privatwohnungen von Beschuldigten durchsucht worden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover Oliver Eisenhauer am Mittwoch. 200 Polizeibeamte, darunter auch SEK-Kräfte, waren im Einsatz. Darüber hatten zuvor mehrere Medien berichtet.

„Es ist ein außergewöhnlicher Fall“, sagte Eisenhauer. In zwölf Hafträumen seien mutmaßliche Drogen sowie Streckmittel entdeckt worden. Zudem seien außerhalb der JVA 45 Mobiltelefone, 70 Datenträger sowie zahlreiche SIM-Karten beschlagnahmt worden. Die Auswertung der Millionen von Daten werde jetzt die Hauptarbeit bedeuten. Als organisierte Kriminalität wollte Eisenhauer den Fall aber zunächst nicht einstufen.