Celle. Barbara Havliza berichtet im Verfahren gegen Abu Walaa über die Radikalisierung von Jugendlichen – und von Hinrichtungsvideos in einem Reisebüro.

Es kommt nicht alle Tage vor, dass eine Justizministerin als Zeugin vor Gericht aussagt. Aber in dem Verfahren gegen den mutmaßlichen Deutschlandchef der Terrormiliz Islamischer Staat, Abu Walaa, und vier weitere Angeklagte, gleicht die Wahrheitsfindung einem schwierigen Puzzle. Barbara Havliza kann wichtige Details liefern.

Am Mittag betritt die CDU-Politikerin den Hochsicherheitstrakt des Oberlandesgerichts in Celle. Sie nickt verständnisvoll, als der Vorsitzende Richter Frank Rosenow lächelnd erklärt, dass er sie wie jeden Zeugen belehren muss: „Sie müssen hier die Wahrheit sagen, sonst machen Sie sich strafbar.“