Hannover. Die Ministerin hält es für zielführender, den Verbraucher zu schulen, in die Lage zu versetzen, beim Fleischkonsum bewusste Entscheidungen zu treffen.

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) lehnt den Vorschlag von SPD und Grünen ab, die Mehrwertsteuer auf Fleisch zu erhöhen. Diese Frage stehe für Otte-Kinast derzeit nicht an, da es sich um eine pauschale Steuer für alle Fleischprodukte handele, sagte eine Sprecherin ihres Ministeriums am Mittwoch in Hannover. Die Ministerin halte es grundsätzlich für zielführender, den Verbraucher zu schulen und ihn in die Lage zu versetzen, beim Fleischkonsum bewusste Entscheidungen zu treffen. Otte-Kinast macht sich schon seit längerem im Bund für die Einführung einer verbindlichen Kennzeichnung für Fleisch stark, aus der ersichtlich sein soll, wie das Tier gehalten wurde.

8,3 Millionen Schweine und rund 2,5 Millionen Rinder in Niedersachsen

Agrarpolitiker von SPD und Grünen auf Bundesebene hatten sich zuvor für eine höhere Mehrwertsteuer auf Fleisch ausgesprochen. Die so gewonnenen Mittel sollen nach ihren Vorstellungen in die Förderung von Nachhaltigkeit und Tierwohl bei der Nutztierhaltung investiert werden.

In Niedersachsen werden 8,3 Millionen Schweine und rund 2,5 Millionen Rinder gehalten. Beide Zahlen waren zuletzt rückläufig. Dennoch stellt das Land damit fast ein Drittel des Schweinebestands und etwa ein Fünftel des Rinderbestands in Deutschland. dpa