Hannover. Der Deutsche Lehrerverband fordert Milliarden-Investitionen für die schulische Integration von Migrantenkindern.

Der Deutsche Lehrerverband fordert Milliarden-Investitionen für die schulische Integration von Migrantenkindern. „Wir brauchen für die kommenden zehn Jahre insgesamt acht Milliarden Euro zusätzlich für die Sprachförderung von Schülern mit Migrationshintergrund und die dafür erforderlichen Lehrerstellen“, sagte Präsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Dienstag). „Und das ist eher zurückhaltend gerechnet“, fügte er hinzu.

Frage der Integration

Meidinger begründete die Forderung folgendermaßen: „Wir haben 40.000 Schulen in Deutschland. Wenn Sie nur an dem Viertel der Schulen, die den höchsten Bedarf für Sprachförderung von Migranten haben, jeweils einen Lehrer zusätzlich einstellen, sind das 10.000 Lehrerstellen.“ Weiter sagte er: „Die kosten im Jahr etwa 800 Millionen Euro, auf zehn Jahre gerechnet sind es acht Milliarden Euro.“Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands weiter: „Ich weiß: Das ist viel Geld - es wäre aber auch eine wichtige Investition. Denn die Frage, ob Kinder aus Migrationsfamilien gut im deutschen Arbeitsmarkt ankommen, ist letztendlich die Kernfrage gelingender oder scheiternder Integration.“

Meidinger kritisierte, dass die Politik bei der großen Herausforderung einer gelungenen Integration von Flüchtlingskindern und der Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund generell leider in ihren Anstrengungen nachgelassen habe.„Bei den Willkommensklassen für Flüchtlingskinder haben wir einen guten Job gemacht“, räumte Meidinger ein.

Kinder müssen zu Schulabschlüssen geführt werden

Die entscheidende Phase habe aber gerade erst begonnen: Die Kinder aus den Willkommensklassen müssten jetzt in die ganz normalen Klassen integriert und zu erfolgreichen Schulabschlüssen geführt werden. „Für sie fehlt es aber dort an sprachlicher Zusatzförderung, die wir allerdings auch für manche Kinder ohne Migrationsgeschichte gut brauchen könnten.“ dpa