Hamburg. „Jotus karllagerfeldi“ heißt künftig eine australische Springspinne. Über die Art ist nur äußerst wenig bekannt.

Eine offenbar äußerst modisch daherkommende australische Springspinne trägt künftig den Namen Karl Lagerfelds (1933-2019). Die neu entdeckte Art habe die Forscher an den Stil des berühmten Modeschöpfers erinnert, teilte die Universität Hamburg am Montag mit. Sie heiße daher nun offiziell „Jotus karllagerfeldi“.

Beinglieder assoziieren Handschuhe

Im Vergleich zu anderen Vertretern der Gattung Jotus, deren Färbung mit knalligen Rot- und Blautönen überzeuge, neige diese vieräugige Spinnen-Art eher zu Understatement, hieß es. Sie habe schwarz und weiß gefärbte Beine und Tastorgane.„Das Tier erinnerte uns von den Farben her an den reduzierten Stil Karl Lagerfelds“, erklärte Danilo Harms vom Centrum für Naturkunde der Universität Hamburg. „Die schwarzen Beinglieder assoziierten wir zum Beispiel mit den Handschuhen, die er immer trug, und die riesigen schwarzen Augen mit seiner Brille.“

Nur männliche Exemplare gefunden

Harms hat diese und sieben weitere Springspinnen-Arten laut Angaben gemeinsam mit Kollegen vom Queensland Museum und der Monash University in Australien im Fachblatt „Evolutionary Systematics“ erstmals beschrieben und damit auch das Recht der Namensgebung. Obwohl die Springspinnen in Australien weit verbreitet seien, wisse man über ihre Gattung bislang relativ wenig, hieß es weiter. So seien bislang nur männliche Exemplare gefunden worden.

Interessant seien unter anderem die riesigen Teleskopaugen der Tiere, die räumliches Sehen ermöglichten. Diese Fähigkeit benötigten sie für die Nahrungssuche, denn alle Arten seien freie Jäger, die keine Netze bauten. Dabei sprängen die Spinnen über kurze Entfernungen und seien überaus schnell und wendig. dpa