Frankfurt/Main. . Ein Rentner macht im Fußballstadion seinem Ärger über schlechte Sicht gewaltsam Luft. Er nutzt seinen Fanschal als „gefährliches Werkzeug“.

Aus Ärger über schlechte Sicht hat ein 71-Jähriger im Stadion seinen Vordermann mit dessen eigenem Fanschal gewürgt. Nach dieser Attacke auf den Fan-Rängen der Commerzbank-Arena hat ihn das Amtsgericht Frankfurt am Dienstag zu acht Monaten auf Bewährung und 3000 Euro Schmerzensgeld verurteilt. Wenn der Schal so eingesetzt wird, gelte er als „gefährliches Werkzeug“, so das Gericht in dem noch nicht rechtskräftigen Urteil.

Kurzzeitige Atemnot

Das 29 Jahre alte Opfer stürzte zu Boden und musste nach kurzzeitiger Atemnot ärztlich behandelt werden. Der Mann leidet nach eigenen Angaben noch immer unter Schmerzen. Der 71-Jährige, ein pensionierter Finanzbeamter, musste sich wegen gefährlicher Körperverletzung vor Gericht verantworten. Er hatte die Vorwürfe bestritten.

Rentner fühlte sich durch Aufspringen provoziert

Zu dem Vorfall war es im März vergangenen Jahres während des Spiels von Eintracht Frankfurt und Hannover 96 gekommen. Vor Gericht sagte der Angeklagte, der 29-Jährige habe ihm und seinen Bekannten mehrfach durch plötzliches Aufspringen die Sicht genommen. Er habe ihn deshalb zur Rede gestellt und versucht, ihn in den Hartschalensessel zurückzudrücken.

Zeugen belasten Rentner

Keinesfalls habe er ihn stranguliert oder anderweitig verletzt. Im Gegenteil: Der jüngere Mann habe versucht, mit den Fäusten auf ihn einzuschlagen. Wegen seines Herzschrittmachers sei er dabei besonders besorgt um seine Gesundheit gewesen. Angehörige und Bekannte des Opfers bestätigten im Zeugenstand jedoch die Version der Anklage. dpa/lhe