Braunschweig. Die Bohrkerne sollen Aufschluss über die Klima- und Umweltgeschichte der Region geben.

Unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig nimmt ein internationales Forscherteam Proben vom Boden des Bodensees. Wie die TU mitteilt, kommt hierbei erstmals ein neues System zum Einsatz, das 200 Meter unter dem Wasserspiegel Bohrungen von bis zu 100 Metern Tiefe ermöglicht. An den Bohrkerne, die aus den Sedimentschichten des Seegrundes entnommen werden, sollen die Klima- und Umweltgeschichte der Region untersucht werden. „Bisherige Daten beschränken sich auf die letzten 16.000 Jahre seit der letzten Eiszeit. Mit dem neuen System soll bis in die eiszeitlichen Ablagerungen vorgedrungen werden“, heißt es in der Mitteilung der TU. Installiert ist die sechs mal acht Meter große Bohrplattform rund zwei Kilometer südlich vor Hagnau.

Ausgewertet werden die Proben von einem Konsortium, an dem neben der TU unter anderen die Hochschule Bochum, das Institut für Seenforschung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg, die Universität Konstanz, das GeoForschungsZentrum in Potsdam, das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover, das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde und die Universität Bern beteiligt.