Braunlage. In der Nacht zum 1. Mai sind schaurig-schöne Verkleidungen gefragt. Bereits am Dienstagnachmittag gab es in vielen Orten im Harz Umzüge.

Zehntausende Hexen und Teufel haben rund um den höchsten Berg in Norddeutschland, dem Brocken, die traditionelle Walpurgisnacht bereits am Nachmittag gefeiert.

Umzug im Harz unter blauem Himmel

Schon am Dienstagnachmittag starteten in zahlreichen Orten im Harz Umzüge und Theateraufführungen für Kinder und Familien bei strahlendem Sonnenschein. In Braunlage zum Beispiel säumten Einheimische und Besucher in fantasievollen Kostümen die Straße, um den Umzug unter blauem Himmel zu beobachten. Wie die Polizei in Goslar und Halberstadt berichtete, gab es zu Beginn der Hexentänze keine Zwischenfälle. Die Beamten hatten sich zum Abend hin auf ein höheres Verkehrsaufkommen eingestellt.

Steigende Besucherzahlen für Feiern im Harz

Die Walpurgisfeiern verzeichnen nach Angaben des Tourismusverbandes HTV im Harz seit Jahren steigende Besucherzahlen. „Dieses Jahr liegt der 1. Mai kurz nach Ostern und in der Mitte der Woche etwas ungünstig“, meinte Cathleen Hensel von der Braunlage Tourismus Marketing GmbH. Dennoch sei die Resonanz auch von auswärtigen Besuchern sehr gut. Die Treffen von Hexen und Teufeln gehen auf heidnische Frühlingsfeste zurück. Später ließ die Kirche am 30. April den Geburtstag der heiligen Walpurga feiern – der Schutzpatronin gegen Aberglauben und Geister.

Das Mittelgebirge ist zu Walpurgis jedes Jahr ein Magnet für magische Figuren.

Im Bodetal findet eine der größten Walpurgisfeiern statt

Mit wildem Tanz ums Lagerfeuer vertreiben sie symbolisch den Winter. Am Abend gab es in rund zwei Dutzend Orten sogenannte Hexenkessel mit Tanz, Musik und Feuerwerk. Um den Besucherandrang zu bewältigen, wurden im Ostharz zusätzliche Züge bis nach Thale eingesetzt. Auf dem Hexentanzplatz im Bodetal (Kreis Harz) findet regelmäßig eine der größten Walpurgisfeiern statt. Er galt einst als Kultstätte, an der Feste zu Ehren von Naturgöttern abgehalten wurden.

Weitere Hochburgen sind der Wernigeröder Stadtteil Schierke (Kreis Harz), wo bereits seit Montag ein mittelalterlichen Festival im Gange ist, Stolberg im Südharz oder Braunlage, Bad Grund, Hahnenklee und Wolfshagen im niedersächsischen Teil des Mittelgebirges. dpa