Hannover. . In der SPD wächst der Druck auf den Oberbürgermeister. Der will sich Dienstag erklären - doch die Anklage wegen Untreue gilt als politisches Ende.

Wie nutzlos die Symbole der Macht sein können und wie schwer sie wiegen, das erlebte Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) am Mittwoch bei einem Empfang im Neuen Rathaus.

Globale Strippenzieher wie IOC-Präsident Thomas Bach und Lokalgrößen sahen dabei zu, wie der mit seiner Amtskette festlich behängte Schostok einen ganz besonderen Genossen ehrte. Gerhard Schröder war 75 geworden. Dass die Staatsanwaltschaft Hannover Schostok der Untreue anklagen würde, hatte der Oberbürgermeister spätestens während der laufenden Feierstunde erfahren. „Ich bin ehrlich, und hätte mir eine andere Entwicklung gewünscht und fest mit einer Einstellung gerechnet“, teilte Schostok später mit. Am Sachverhalt und seiner Haltung aber habe sich nichts geändert. Dass sich aber die politische Lage geändert hat, und zwar radikal, hätte man einem Schröder allerdings nicht lange erklären müssen.