Hannover. In einem Schreiben an die Schulleitungen regt Minister Grant Hendrik Tonne (SPD) vor allem das Aufstocken bei Teilzeit an. Grund ist Lehrermangel.

Zwar gibt es laut Kultusministerium bei der Unterrichtsversorgung einen „erfreulichen Sprung nach oben“. In einem aktuellen Brief an „Schulleitungen der allgemein bildenden Schulen“ appelliert Minister Grant Hendrik Tonne (SPD) aber an die Schulleitungen, dass „Bestandslehrkräfte“ zur Verbesserung der Unterrichtsversorgung beitragen könnten. Er bitte die Schulleitungen, „dafür in Ihren Kollegien zu werben“, schreibt Tonne.

Für teilzeitbeschäftigte Lehrer bestehe die Möglichkeit, auch kurzfristig ihr „Deputat“ zu erhöhen, so der Minister. Auf Einhalten der üblichen Antragsfristen werde zu Gunsten der Verbesserung der Unterrichtsversorgung verzichtet. Sämtliche Lehrkräfte könnten von der Möglichkeit der zusätzlichen Stundenerteilung Gebrauch machen, betont Tonne - also nicht nur Teilzeitkräfte. Dies sei über ein freiwilliges Arbeitszeitkonto oder im Rahmen von Mehrarbeit möglich. Zudem weist Tonne darauf hin, dass verpflichtende Arbeitszeitkonten statt durch Freizeit auch finanziell ausgeglichen werden könnten. „Der Wechsel kann selbst nach bereits begonnenem Freizeitausgleich erfolgen“, so Tonne. Freizeit-Ausgleich könne außerdem auch unterbrochen werden. Als letzten Punkt bittet der Minister um das Ansprechen von Pensionären, ob sie wieder unterrichten möchten. Die Hinzuverdienstgrenzen seien angehoben worden. „Die Schulleitungen sind schon heute permanent in Gesprächen“, sagte der FDP-Abgeordnete Björn Försterling zu dem Schreiben. „Scheinbar wächst bei Minister Tonne aber schon jetzt die Sorge über die kommenden Schuljahre“, so Försterling.