Hannover. . Am Dienstag will Brüssel über die Urheberrechtsreform entscheiden. Kritiker befürchten eine Einschränkung der Meinungsfreiheit im Internet.

Wenige Tage vor der Entscheidung des Europaparlamentes über die Urheberrechtsreform haben Tausende Menschen in Niedersachsen gegen mögliche Beschränkungen im Internet demonstriert. Deutschlandweit gingen Zehntausende Demonstranten am Samstag unter dem Motto „Rette dein Internet“ auf die Straßen. In Hannover versammelten sich rund 3200 und in Göttingen etwa 200 Menschen, wie die Polizeidirektionen mitteilten. In Oldenburg waren es etwa 1000 Demonstranten, in Osnabrück rund 600 Menschen und in Lüneburg 20.

Kampagne hatte zu Protesten aufgerufen

Auf den Plakaten in Hannover waren Sprüche wie „Ich denke, also bin ich gegen Artikel 13“ zu lesen. „Diesel-Filter statt Upload-Filter“ hieß es auf Plakaten in Göttingen. Die Kampagne „Save your Internet“ hatte zu den Protesten aufgerufen.

Die Kritiker der EU-Urheberrechtsreform wenden sich vor allem gegen Artikel 13, der in der aktuellen Version des Gesetzestextes als Artikel 17 geführt wird. Er sieht vor, dass Anbieter-Plattformen wie YouTube in Zukunft bereits beim Hochladen überprüfen sollen, ob Inhalte urheberrechtlich geschütztes Material enthalten.

Mehr Zensur im Internet möglich

Mit dieser Richtlinie bestehe die Gefahr, dass Uploadfilter eingesetzt werden, die mehr zensieren würden als erforderlich, sagten die Jungen Liberalen Hannover am Sonntag in einer Mitteilung. Am Dienstag steht die Urheberrechtsreform im Europaparlament in Brüssel auf der Tagesordnung. dpa