Hildesheim. . Wegen ihrer Affäre mit seinem Chef soll ein 32-Jähriger seine Frau getötet haben. Die Plädoyers wurden unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehalten.

Für die Tötung seiner Ehefrau soll ein 32-Jähriger aus Bockenem nach dem Willen der Staatsanwaltschaft für zehn Jahre ins Gefängnis. In dem Indizienprozess gegen den Mann vor dem Landgericht Hildesheim forderte die Verteidigung einen Freispruch aus Mangel an Beweisen, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag nach der Verhandlung sagte.

Dem Angeklagten wird vorgeworfen, im Mai seine 32-jährige Frau im Streit um deren Affären in der gemeinsamen Wohnung getötet zu haben. Die Leiche der Mutter von zwei Kindern war etwa zehn Tage später in einem Gebüsch in der Nähe von Höver bei Hannover entdeckt worden. Die Nebenklage, die die minderjährigen Kinder vertritt, schloss sich der Forderung der Staatsanwaltschaft an.

Tochter unter Ausschluss der Öffentlichkeit vernommen

Zuschauer und Medien durften am Dienstag die Plädoyers nicht im Gerichtssaal mitverfolgen. Hintergrund war dem Sprecher zufolge, dass zuvor für die Vernehmung der elfjährigen Tochter des 32-Jährigen die Öffentlichkeit ausgeschlossen worden war. Das Gesetz sehe vor, dass in diesen Fällen auch die Schlussvorträge sowie das letzte Wort des Angeklagten nichtöffentlich erfolgen.

32-Jähriger streitet die Tat ab

Der Familienvater bestreitet das Verbrechen. Er hatte im Prozess gesagt, seine Frau sei mit dem Auto weggefahren und nicht wiedergekommen. Überwachungsvideos und die Auswertung von GPS-Daten zeigten laut Staatsanwaltschaft allerdings, dass sich der Angeklagte in der Nähe des Leichenfundorts aufgehalten hatte. Das Urteil soll am Freitag verkündet werden. dpa