Oldenburg. . Nach dem Angriff hat nun die Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Verdacht: Die Tat hat einen politischen Hintergrund.

Nach dem Angriff eines Häftlings auf einen Justizbediensteten im Oldenburger Gefängnis hat die Generalstaatsanwaltschaft Celle die Ermittlungen übernommen. Die Attacke habe sich am 13. Februar ereignet, sagte ein Sprecher des Justizministeriums. Der Angreifer habe eine "Gefängnisgabel" aus Weichmetall mit abgerundeten Zinken benutzt. Der Justizbeamte sei dabei oberflächlich verletzt worden, aber aus psychischen Gründen noch dienstunfähig. Andere Inhaftierte seien dem Beamten zu Hilfe geeilt.

Hinweise auf eine politisch motivierte Tat

Die Ermittlungen hat die Generalstaatsanwaltschaft Celle übernommen. Grund seien Hinweise auf eine politisch motivierte Tat, sagte deren Sprecher Oberstaatsanwalt Bernd Kolkmeier. Weitere Details zu den Hintergründen wollte er nicht nennen. "Da müssen wir erst die Ermittlungen abwarten."

Erst Neonazi, dann islamistischer Terrorist

Nach Informationen der "Nordwest-Zeitung" und der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" hat die Tat einen terroristischen Hintergrund. Der HAZ zufolge handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen verurteilten Islamisten, der wegen der Vorbereitung eines Sprengstoffanschlages auf Polizisten oder Soldaten zu mehr als drei Jahren Haft verurteilt worden war. Er soll vor seinem Übertritt zum Islam in der Neonazi-Szene aktiv gewesen sein. dpa