Hameln. Es geht um die Manipulation von Akten des Jugendamtes. Der Mann hat einen Vermerk offenbar ergänzt und rückdatiert.

m Fall des Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz in Lüdge hat der Landkreis Hameln-Pyrmont einen Jugendamtsmitarbeiter wegen der Manipulation von Akten freigestellt. Außerdem sei die Staatsanwaltschaft informiert worden, teilte Landrat Tjark Bartels am Freitag mit.

Der Mitarbeiter habe eingeräumt, einen Vermerk nachträglich in Akten des Jugendamtes einsortiert zu haben. „Er wollte die Akte um einen fehlenden Vermerk ergänzen und so die Akte vervollständigen.“ Dieses Vorgehen sei nicht zu tolerieren, und der Landkreis habe eine interne Prüfung eingeleitet.

Glaubwürdigkeit beschädigt

Welche Relevanz der Vermerk für den Fall hat, teilte der Landkreis nicht mit. Das Jugendamt in Hameln hatte einen Mann als Pflegevater für ein kleines Mädchen eingesetzt, der das Kind und weitere Mädchen auf dem Campingplatz jenseits der Landesgrenze in Westfalen missbraucht haben soll.

„Ein fehlender Vermerk in einer Akte geschieht im Büroalltag – diesen Vermerk dann aber im Nachhinein zu erzeugen und rückzudatieren, lässt den Verdacht auf einen Verstoß gegen Dienstpflichten - ganz unabhängig davon, ob die eingefügten Informationen falsch oder richtig waren – zu“, sagte Kreissprecherin Sandra Lummitsch. „Ohne den Vorgang im Detail zum jetzigen Zeitpunkt bewerten zu können, prüfen wir, ob das Verhalten eine Pflichtverletzung darstellt“, erklärte Landrat Bartels. „Die Glaubwürdigkeit des Hauses ist in jedem Fall beschädigt.“ dpa