Hannover. Die neue Dienstanweisung für die Stadtverwaltung empfiehlt beispielsweise die Schreibweise „der*die Ingenieur*in“.

. Selten dürfte ein Flyer solche Aufmerksamkeit gefunden haben wie die „Empfehlungen für eine geschlechtergerechte Verwaltungssprache“ der Stadt Hannover. In einer Zeitungskolumne wurde Oberbürgermeister Stefan Schostok (SPD) prompt als „der Oberbürgermeisternde“ verspottet, von „Genderwahn“ ist die Rede. „Vielfalt ist unsere Stärke“, erklärte Schostok.

Die Lehrenden statt Lehrer – was wie der jüngste Schildbürgerstreich einer offenbar unterbeschäftigten Verwaltung klingt, ist offenbar der Versuch einer schnellen Anpassung an geltendes Recht. „Verwaltungssprache soll alle Menschen ansprechen. Frauen und Männer und jene, die sich nicht als Frau oder Mann selbst beschreiben. Deshalb sollen zukünftig von der Verwaltung geschlechtsumfassende Formulierungen (z.B. Beschäftigte, Sachgebietsleitung) verwendet werden“, heißt es in dem Informationsblatt. Das zielt auf das geänderte Personenstandsgesetz. Seit Ende 2018 kann beim Geschlechtseintrag auch „divers“ eingetragen werden. Intersexuellen Menschen soll so eine gleichberechtigte Möglichkeit gegeben werden – neben „männlich“ und „weiblich“.