Osnabrück. . Laut Städte- und Gemeindebund gehen in Niedersachsen bis zum Jahr 2030 von insgesamt 14.600 niedergelassenen Ärzten rund 5000 in Ruhestand.

Vor der ersten Sitzung der Enquetekommission des Landtages zur medizinischen Versorgung hat Niedersachsens Städte- und Gemeindebund (NSGB) vor einer regionalen Zwei-Klassen-Medizin gewarnt. NSGB-Präsident Marco Trips sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag), er erwarte, "dass es keine medizinische Versorgung erster Klasse in den Großstädten und eine zweite Klasse auf dem Land gibt. Alle Menschen sind schließlich gleich viel wert und müssen auch auf dem Land behandelt, gerettet, versorgt und gepflegt werden."

365 Hausarztsitze insbesondere im ländlichen Raum unbesetzt

In der Enquetekommission sollen 15 Abgeordnete und zwölf Sachverständige Lösungsansätze für drängende Probleme wie den Ärztemangel oder die Sicherung der Klinikstruktur erarbeiten. Auch die innerhalb der Großen Koalition umstrittene Forderung nach einer Landarztquote soll Thema der Enquete werden. Nach Angaben des Städte- und Gemeindebundes gehen in Niedersachsen bis zum Jahr 2030 von insgesamt 14.600 niedergelassenen Ärzten rund 5000 in den Ruhestand. Derzeit seien 365 Hausarztsitze insbesondere im ländlichen Raum unbesetzt. Da es junge Mediziner vor allem in die Großstädte zieht, fordert der NSGB einen schnellen Ausbau der Medizinstudienplätze und eine Landarztquote.