Hannover. Multiresistente Keime sind nachwievor eine Gefahr für Krankenhauspatienten. In Niedersachsen ist die Fallzahl zumindest nicht gestiegen.

In Niedersachsen ist die Zahl der Infektionen mit dem Krankenhauskeim MRSA 2018 im Vergleich zum Vorjahr in etwa konstant geblieben. Im vergangenen Jahr wurden nach vorläufigen Zahlen landesweit 314 Fälle gemeldet, das waren 6 weniger als 2017, wie das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin mitteilte. Nachmeldungen seien möglich, so eine Sprecherin. MRSA steht für Methicillin-resistente Staphylococcus aureus. Das gegen Antibiotika resistente Bakterium führt nicht automatisch zu einer Erkrankung. Gefährlich sind die Erreger vor allem für ältere kranke Menschen mit schwachem Immunsystem. Männer sind laut RKI häufiger betroffen.

Mittelfristig ist der Anteil der Infektionen gesunken

Auf 100 000 Einwohner kamen 2018 in Niedersachsen 3,94 Infektionen. 2011 hatte dieser Wert noch bei 7,22 gelegen. Das Land verfolgt seit einigen Jahren eine Antibiotikastrategie. Zu deren Bausteinen zählen die Verbesserung der Hygiene in den Kliniken, aber auch die Einschränkung des Antibiotika-Einsatzes in der Landwirtschaft, also bei der Tiermast. Studien des Landesgesundheitsamts zufolge trat der Erreger vermehrt in Regionen mit intensiver Tierhaltung auf.

Deutschlandweit ging die Infektionsquote zurück. 2018 waren es 2,75 Infektionen pro 100 000 Einwohner, im Jahr davor 3,39. Unklar bleibt jedoch, wie hoch die Dunkelziffer liegt. Laut RKI sind nicht alle MRSA-Infektionen meldepflichtig, sondern nur diejenigen, bei denen die Erkrankung besonders schwer verläuft. dpa