Hannover. Noch nie wurden bei der niedersächsischen Polizei so viele Anwärter eingestellt. Grund ist, dass absehbar viele Beamte in Ruhestand gehen.

Eine Rekordzahl von 1617 Polizeianwärtern, die im vergangenen Jahr ihre Ausbildung begonnen haben, hat Innenminister Boris Pistorius (SPD) in Hannover vereidigt. Nie zuvor seien in einem Jahr so viele Anwärter eingestellt worden, sagte Pistorius am Mittwoch. Grund ist, dass die Polizei gestärkt und das absehbare Ausscheiden vieler Beamter in den Ruhestand kompensiert werden soll. In den beiden Vorjahren lag die Zahl der Anwärter bei gut 1100, 2012 und 2013 noch bei jeweils 680. Im angelaufenen Jahr sollen mehr als 1100 Anwärter eingestellt werden.

Immer mehr Frauen bei der Polizei

2018 ist der Frauenanteil bei den Polizeischülern auf inzwischen knapp 43 Prozent gestiegen, ausländische Wurzeln haben gut 12 Prozent der Anwärter. Die Nachfrage nach dem Polizeistudium ist nach Angaben des Innenministerium weiterhin hoch. Es bewerben sich demnach jährlich zwischen 5000 und 6000 junge Leute. Bei der Polizeiakademie Niedersachsen befinden sich derzeit knapp 3800 angehende Polizisten in der Ausbildung, so viele wie nie zuvor.

Die meisten scheitern beim schriftlichen Eignungstest

Die größte Hürde bei der Bewerbung für den Polizeiberuf ist der schriftliche Eignungstest, der am Computer absolviert werden muss. Knapp die Hälfte der für das Auswahlverfahren zugelassenen Kandidaten scheitert dabei. Der überwiegende Teil der beim Eignungstest erfolgreichen Kandidaten absolviert dann auch den Sporttest sowie das Auswahlgespräch mit Erfolg, wie das Innenministerium mitteilte. Und selbst die vorgegebene Mindestkörperlänge von 1,63 Metern ist kein absolutes Ausschlusskriterium. Wem einige Zentimeter fehlen, der wird mittels eines spezielle dafür entwickelten Testverfahren überprüft. dpa