Hannover. Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) stellt einen Bericht vor. Eine Richtlinie der EU verpflichtet zum Handeln.

Mehr als eine Stunde war vergangen, als Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) eines versicherte: „Die Menschen können bedenkenlos in die Nordsee steigen“. Doch schon zu Beginn von Lies’ Pressekonferenz kam der Eissturmvogel zu einer tragenden Rolle. Im Schnitt habe so ein Tier jeweils 34 Plastikteile im Magen, was beim Menschen einer großen Frühstückdose voller Plastik entspreche, so Lies unter Verweis auf eine Studie. 95 Prozent der Vögel seien davon betroffen.

„Zustand der deutschen Nordseegewässer 2018“ hatte der Minister seinen Bericht überschrieben. Hintergrund ist die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie der EU, die die Meeresanrainerstaaten umsetzen müssen. „Die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie schafft den Ordnungsrahmen für die notwendigen Maßnahmen aller EU-Mitgliedsstaaten, um bis 2020 einen „guten Zustand der Meeresumwelt“ in allen europäischen Meeren zu erreichen oder zu erhalten“, heißt es beim zuständigen Bundesamt für Naturschutz. Der Bund und deutsche Küstenländer arbeiten beim Auftrag Sauberere Meere eng zusammen, Lies hob drei Problembereiche in der Nordsee hervor: Müll im Meer, der Großteil aus Plastik, weiter den Nährstoffeintrag insbesondere aus der Landwirtschaft sowie Schadstoffe in der Meeresumwelt. Das jüngste Frachterunglück der MSC Zoe mit mehr als 280 verlorenen Containern stand für eine weitere Gefahrenquelle.