Braunschweig. Ein Tumor im Kopf von Britta Böttcher bleibt unentdeckt ­– bis sie an eine spezielle Einrichtung im Braunschweiger Marienstift kommt.

Hilflos müssen Irene und Herbert Böttcher mit ansehen, wie sich ihre Tochter verändert. Britta schreit, hält sich den Kopf, verdreht die Augen, sie knirscht mit den Zähnen und muss sich übergeben, immer wieder. Die Eltern sind verzweifelt. Was fehlt ihr?

Sie gehen von Arzt zu Arzt. Verdacht auf Migräne, heißt es. Britta bekommt Tabletten, doch nichts hilft. Sie wird zunehmend aggressiv. Es kommt vor, dass sie ihrer Mutter an den Haaren zieht oder sie gegen eine Wand drückt. Der Verdacht auf Epilepsie steht im Raum. Britta kann aufgrund eines frühkindlichen Hirnschadens nach einer Masern-Erkrankung nur mit Gestik kommunizieren. Sie kann mit ihren Händen auf den Kopf zeigen, mit Ja und Nein antworten. Sie kann aber nicht erklären, welche Schmerzen sie plagen. Auf Anraten wenden sich die Eltern schließlich an das Medizinische Behandlungszentrum für Erwachsene mit geistiger Behinderung oder schweren Mehrfachbehinderungen im Braunschweiger Marienstift, kurz MZEB. Und dort bekommt die Familie aus Salzgitter schließlich die Gewissheit: Es ist keine Migräne, keine Epilepsie ­– in Brittas Kopf wächst ein großer Tumor.