Hannover. Läuft bei der geplanten Bergung des Asse-Atommülls die Zeit davon? Kritiker fordern mehr Tempo und konkrete Konzepte.

Man wolle keinesfalls Panik verbreiten, betonte Andreas Riekeberg vom Asse II-Koordinationskreis. Doch in Sichtweite des Landtags erinnerten Riekeberg und Mitstreiterin Heike Wiegel („Aufpassen“) am Montag ein weiteres Mal an ein ungelöstes Problem: das Atomlager Asse. „Die Steigerung der Laugenzuflüsse zeigt, wie dringlich das Problem der Rückholung ist“, sagte Riekeberg. Die Asse-Kritiker fordern seit langem mehr Tempo bei der geplanten Bergung des Atommülls.

„An der Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene wurden in den vergangenen sieben Tagen weiterhin erhöhte Lösungsmengen aufgefangen“, hatte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) am 11. Oktober gemeldet. Änderungen der Zutrittsmenge gab es auch früher, sie werden allerdings jeweils mit äußerster Aufmerksamkeit registriert. Die Sorge vor einem „Absaufen“ von Asse II mitsamt des Atommülls in den Kammern ist groß. Im Tagesschnitt stieg die Menge an der wichtigsten Auffangstelle nun von früher 11,6 Kubikmeter auf rund 12,7 Kubikmeter (12 676 Liter), zuletzt lag der Wert laut BGE dann bei 12,6. Zwar ist die Lösung in ihrer Zusammensetzung offenbar unverändert. Die vereinbarte „Meldeschwelle“ ans Landesamt für Bergbau war mit der Steigerung auf 12,7 klar überschritten. Am 1. Oktober hatte die BGE zunächst einen erhöhten Durchschnittswert von 12,4 gemeldet.