Hannover. In Niedersachsen – auch in Braunschweig – steigen die Mieten für WG-Zimmer. Sind Wohnheime für Studenten die bessere Alternative?

Studenten müssen in Niedersachsen mehr Geld für ihre WG-Zimmer ausgeben. In Bremen verharren die Preise im Vergleich zum Vorjahr auf einem hohen Niveau. Dort müssen Studierende in diesem Jahr wie schon 2017 durchschnittlich 350 Euro für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zahlen, in Hannover 330 Euro (2017: 313) und in Göttingen 329 Euro (2017: 318). Das geht aus einer Studie des Moses Mendelssohn Instituts in Kooperation mit dem Immobilienportal „WG-Gesucht.de“ hervor.

Danach stiegen auch in Braunschweig, Oldenburg und Osnabrück die WG-Mieten. Im deutschlandweiten Vergleich liegen diese aber noch unter dem Schnitt von 363 Euro. Für die Studie hat das Institut die Entwicklung der Mietpreise für WG-Zimmer seit 2013 an 96 Hochschulstandorten in Deutschland untersucht. Danach kostet die Studentenbude in München mit 600 Euro am meisten, gefolgt von Hamburg und Stuttgart.

Doch vielerorts bleibt den Studenten keine andere Wahl. Viele Wohnheime sind bereits komplett belegt und die Wartelisten lang. In Hannover warten derzeit 2400 junge Leute auf ein Zimmer oder ein Appartement im Wohnheim. „Es wird eng zum Wintersemester“, sagte der Geschäftsführer des Studentenwerks, Eberhard Hoffmann. Unter den Studienanfängern in Hannover kämen 20 Prozent aus dem Ausland. „Die haben es auf dem Wohnungsmarkt besonders schwer.“

Und günstig sind die Wohnheime auch nicht immer. Wegen der gestiegenen Bau- und Grundstückspreise muss das Studentenwerk Hannover für Neubauten mehr Miete kassieren als bei älteren Unterkünften. Deshalb fordert Hoffmann mehr öffentliche Zuschüsse für die Wohnheime.

Auch in Göttingen lässt sich jetzt schon absehen, dass es mehr Interessenten als Wohnheim-Zimmer geben wird. „Die Wohnsituation ist mindestens genauso knapp wie im vergangenen Jahr“, sagte eine Sprecherin des Studentenwerks. Deshalb schickt es auch in diesem Jahr wieder wohnungslose Erstsemester ins Hotel. Dort können diese vorübergehend für fünf Euro pro Nacht unterkommen. In Osnabrück ist die Situation nach Angaben des Studentenwerks zwar nicht dramatisch, aber auch dort gibt es nur noch wenige freie Plätze in den Wohnheimen. dpa