Hannover. Bei dem Streckenradar wird das Tempo von Autos über einen längeren Abschnitt kontrolliert. Der Pilotversuch soll auf einer Strecke der B 6 starten.

Der Start des Pilotversuchs mit dem bundesweit ersten Streckenradar zur Tempoüberwachung von Autofahrern in der Region Hannover verzögert sich immer weiter. Ursprünglich sollte der neue Radar bereits vor drei Jahren im Herbst 2015 in Betrieb genommen werden. Nun zieht sich der Start weiter auf unbestimmte Zeit in die Länge. Bei dem Streckenradar, auch Section Control genannt, wird das Tempo von Autofahrern über einen längeren Abschnitt kontrolliert. Der Pilotversuch soll auf einer drei Kilometer langen Strecke der Bundesstraße 6 in der Region Hannover bei Laatzen starten, wo die Anlage bereits 2015 installiert wurde. Letzte und schwer zu überwindende Hürde ist die Zulassung und Zertifizierung der neuartigen Technik durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Wann diese abgeschlossen sind, kann die Bundesanstalt nicht sagen. Ein Grund sei, dass die Technik sich von der unterscheide, die in anderen europäischen Ländern genutzt wird, in denen es einen Streckenradar schon seit langem gibt.

Dort haftet bei einem Tempoverstoß teils der Halter des Fahrzeugs und die Erfassung des Kennzeichens reicht aus. In Deutschland muss allerdings auch der Fahrer identifiziert werden, wozu die Fotos von vorne genommen werden und nicht wie in den Nachbarländern von hinten. In Österreich und den Niederlanden gibt es die Section Control bereits seit Jahren. Während dort das Abfotografieren der Autos beim Einfahren und Verlassen des kontrollierten Abschnitts für den Datenschutz kein Problem darstellt, wurde in Deutschland zunächst untersucht, was dabei unter diesem Aspekt zu beachten ist.

Obwohl die Radaranlage bei Laatzen noch gar nicht in Betrieb gegangen ist, haben die Blitzer offenbar auch so eine abschreckende Wirkung. Die Zahl der Unfälle ist nach Polizeiangaben in den vergangenen drei Jahren zurückgegangen. Insbesondere ist die Zahl schwerer Unfälle gesunken und die Zahl der Unfälle mit zu hoher Geschwindigkeit als Ursache hat abgenommen. dpa