Weil sie prügelnde Jungen im Supermarkt ermahnte, wird eine 24-Jährige in Burgwedel zum Opfer einer Gewalttat. Seitdem leidet sie unter den Folgen.

Nach der Messerattacke auf eine junge Frau in Burgwedel steht ein 17-Jähriger seit Dienstag wegen versuchten Totschlags vor dem Landgericht Hannover. Der Syrer soll nach einem Streit im Supermarkt im März gemeinsam mit seinem jüngeren Bruder zunächst auf den Freund der 24-Jährigen eingeschlagen haben. „Als sie das Messer sah, hatte sie Angst, dass ihr Lebensgefährte getötet würde, und ging dazwischen“, sagte der Anwalt der Frau, Dimitrios Kotios, in einer Verhandlungspause am Dienstag. Der 14-jährige Bruder des Hauptangeklagten muss sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Wegen des jugendlichen Alters der beiden findet der Prozess hinter verschlossenen Türen statt.

Die Attacke am Abend des 24. März hatte bundesweit Empörung ausgelöst. Die Gewerkschaft der Polizei in Niedersachsen forderte daraufhin eine statistische Erfassung von Messerangriffen. Heranwachsende tragen Gewerkschaftschef Dietmar Schilff zufolge zunehmend Messer mit sich herum.