Berlin. Spielerfrauen wie Cathy Hummels und Ann-Kathrin Brömmel inszenieren sich im Internet und stehen zu ihrem Ehrgeiz.

Als Spielerfrau kann man es der Öffentlichkeit schwer recht machen. Hält sie sich im Hintergrund, gilt sie als Anhängsel. Verfolgt sie eigene Pläne, gerät sie schnell in den Verdacht, die Beziehung zu dem Fußballspieler mit kaltem Kalkül als Sprungbrett für eigenen Ruhm auszunutzen.

Eine, die sich entschieden hat, in dem Spiel um das umkämpfte Gut Aufmerksamkeit anzutreten, ist Cathy Hummels (28). 93 000 Abonnenten hat sie beim Fotoportal Instagram. Sie ist die Ehefrau von Borussia-Dortmund-Star Mats Hummels (27). „In meinem Leben dreht sich alles um Mode, Beauty und gesunden Lifestyle“, beschreibt sie ihren Fokus auf ihrer Webseite. Gelegenheiten, sich darzustellen, lässt sie ungern aus: Mal probiert sie sich als Kolumnistin, mal modelt sie. Auch bei „Let’s dance“ machte sie mit – und flog direkt raus. „Ich finde das armselig und mittlerweile fast schon bemitleidenswert“, sagte sie trotzig zu Spottkommentaren im Netz. „Mir tun diese Menschen leid. Ich brauche keinem leidzutun.“

Einstecken kann sie. Die gebürtige Dachauerin ist keine, die sich schnell geschlagen gibt. „Beruflich versuche ich unabhängig zu sein“, sagte sie der „Gala“. „Dabei geht es mir nicht ums Geld, sondern um eine eigene Erfüllung.“

Das andere Glamourgirl der Nationalelfspielerfrauen: Ann-Kathrin Brömmel (26), geboren in Emmerich, seit 2012 Freundin von Mario Götze (23). Instagram-Abonnenten: 550 000. „Jemanden, dessen Lebensinhalt es ist, ‚die Frau von‘ zu sein, kann ich nicht verstehen“, sagte sie. „Ich bin zwar auch die Freundin von Mario Götze, aber ich habe meine eigenen Ziele. Anders könnte ich nicht glücklich sein.“ Von Zielen verraten ihre Inszenierungen im Internet wenig. Auf fast jedem Bild zeigt die Wirtschaftsstudentin viel Haut und wenig Bikini, luxuriöse Hotelpools und Strände scheinen ihr natürliches Biotop zu sein.

Dabei war die Spielerfrau lange unauffällig und duldsam. Trainer Max Merkel empfahl einst Hildegard Breitner sogar für das „Mutterkreuz“, weil sie ihrem „Paul nicht nur Kinder schenkte, sondern Götterspeise zubereitete“. In den schultergepolsterten 80er Jahren trat ein neuer Typus Spielerfrau den Kampf an: Bianca
Illgner oder Gaby Schuster
managten ihre Männer. „Ich hatte noch nie einen so harten Verhandlungspartner wie Frau Schuster“, stöhnte der damalige Bayer-Leverkusen-Manager Reiner Calmund 1993.

Victoria Beckham läutete

eine neue Ära ein

Auftritt Victoria Beckham. 1999 heiratete sie den britischen Fußballbeau David Beckham, baute ihn zur funkelnden Marke aus. Plötzlich galt die Verbindung mit einem Fußballspieler vielen jungen Frauen als Tor zur Glamourwelt. Der Unterschied: Victoria Beckham hatte schon eine eigene Weltkarriere vorzuweisen, nämlich bei der Popband Spice Girls.

Und so genießen besondere Achtung diejenigen, die schon bekannt waren, bevor sie Spielerfrau wurden: Ana Ivanovic (28) etwa, zeitweise Erste der Tennisweltrangliste und Freundin von Kapitän Bastian Schweinsteiger (31).

Mögen sich Brömmels und Co. wie Prinzessinnen fühlen, die Königin unter den Spielerfrauen ist bei dieser EM ohnehin die Kolumbianerin Shakira (39), zunächst gefeierter Popstar und dann erst Lebensgefährtin von Spaniens Gerard Piqué. Instagram-Abonnenten: 20,4 Millionen.