München (dpa) - Die drei Rolls-Royce-Karossen des im Januar ermordeten Münchner Modemachers Rudolph Moshammer werden zu Gunsten der Obdachlosen-Hilfe versteigert.

Beim Internet-Auktionshaus Ebay beginnt an diesem Dienstag die Versteigerung. Wie der von Moshammer gegründete Verein Licht für Obdachlose mitteilte, sollen mit dem Erlös Münchner Obdachlose unterstützt werden. Dies habe Moshammer in einem zusätzlichen Vermächtnis zu seinem Testament verfügt.

Im September wird das Auktionshaus Sotheby's außerdem mit der Versteigerung des Privatschmucks der Familie Moshammer in Amsterdam, Genf und London beginnen. Auch diese Erlöse werden - dem Letzten Willen von Moshammer entsprechend - dem Verein für die Obdachlosenhilfe überwiesen.

Nach einer unabhängigen Schätzung dürfte sich der Gesamtwert von Schmuck und Autos auf gut 200 000 Euro belaufen, erklärte der Vorsitzende des «Rudolph Moshammer Vereins Licht für Obdachlose», der Münchner Rechtsanwalt Florian Besold.

Aber es lasse sich schwer abschätzen, was etwa der Erlös der auf zehn Tage angesetzten Rolls- Royce-Versteigerung erbringen werde, sagte Besold. Er hoffe, dass ein ähnlich gutes Ergebnis wie bei der Versteigerung des früheren VW- Golfs von Papst Benedikt XVI. zu erreichen sei. Ein Zivildienstleistender aus dem Sauerland hatte mit dem einst auf den damaligen Kardinal Joseph Ratzinger zugelassenen Wagen bei einer Internet-Auktion knapp 190 000 Euro erzielt.

Mit diesen Vermächtnissen von Moshammer sei die langfristige Zukunft des Vereins Licht für Obdachlose gesichert, erklärte Besold. Auch der Erlös aus einer Versteigerung eines Original-Napoleonhemdes aus dem Besitz Moshammers, bei der - schon im Jahr 2002 - 48 000 Euro erzielt worden waren, ging nach dem Letzten Willen des Ermordeten an den Verein.

Moshammer (64) war in der Nacht zum 14. Januar in seinem Haus in Grünwald bei München erdrosselt worden. Nicht einmal 48 Stunden später nahm die Polizei den 25 Jahre alten Iraker Herisch A. fest. Er gestand, den homosexuellen Modeunternehmer im Streit um die Bezahlung sexueller Handlungen umgebracht zu haben. Der Beschuldigte sitzt seither in Untersuchungshaft. In wenigen Tagen wird mit Erhebung der Anklage gerechnet.