Braunschweig. Zehn Preise mit einem Gesamtwert von 67.000 Euro wurden beim Internationalen Filmfestival vergeben. Wer was wofür gewann.

Eine pralle Filmfestwoche ist am Sonntag zu Ende gegangen. Knapp 20.000 Zuschauer zählte der Filmfestverein in den Kinos, bei Sonderveranstaltungen und zu einem sehr viel kleineren Teil online.

In die Zuschauerbilanz flossen allerdings auch einige über das Jahr verteilte Extraveranstaltungen außerhalb der Kern-Festivalwoche ein. Filmfestorganisatorin Anke Hagenbüchner-Sobiech zeigte sich dennoch sehr zufrieden: „Wir sind positiv überrascht, dass wir mit einer Auslastung von knapp 50 Prozent in den Kinosälen eine 30-prozentige Steigerung gegenüber 2021 verzeichnen können.“ Die Online-Zahlen seien demgegenüber um 50 Prozent zurückgegangen. „Filme gehören auf die große Leinwand“, so Hagenbüchner-Sobiech.

Preisgelder im Gesamtwert von 67.000 Euro

Zudem wurden neben der Darsteller-Auszeichung „Die Europa“ für Senta Berger und dem Publikumspreis „Der Heinrich“ für das französische Pflegekind-Drama „The Family“ (Besprechung unten) acht weitere Preise vergeben.

Für den 2018 eingeführten, mit 10.000 Euro dotierten Volkswagen Financial Services Filmpreis kommen dieselben zehn Filme in Frage, die im Wettbewerb um den Publikumspreis „Heinrich“ stehen. Über diesen Preis entscheidet aber eine Fach-Jury. Sie entschied sich ebenfalls für ein Familiendrama: die schwärzesthumorige serbisch-kroatische Produktion „The Uncle“.

Eine junge Hannoveranerin gewinnt den „Heimspiel“-Preis

Die junge Hannoveraner Schauspielerin Denise M’Baye (Mitte) wurde für ihr mitreißendes Spiel im Film „The Ordinaries“ mit dem „Heimspiel“-Preis des Filmfests ausgezeichnet. Ihr gratulierten (von links) Filmfestverein-Vorsitzender Thorsten Rinke, die Jurorinnen Franziska Stünkel, Anna Deileke und Cornelia Köhler sowie Festivalleiterin Karina Gauerhof.
Die junge Hannoveraner Schauspielerin Denise M’Baye (Mitte) wurde für ihr mitreißendes Spiel im Film „The Ordinaries“ mit dem „Heimspiel“-Preis des Filmfests ausgezeichnet. Ihr gratulierten (von links) Filmfestverein-Vorsitzender Thorsten Rinke, die Jurorinnen Franziska Stünkel, Anna Deileke und Cornelia Köhler sowie Festivalleiterin Karina Gauerhof. © Filmfest | Jesper Pape

Der Frauenfilmpreis „Die Tilda, gestiftet von 65 Braunschweigerinnen (5000 Euro), geht an die niederländische Regisseurin Floor van der Meulen für „Pink Moon“: ein Film der vom Wunsch nach selbstbestimmten Sterben erzählt.

Den Braunschweiger Filmpreis für den besten deutschsprachigen Newcomer-Darsteller/Darstellerin erhält Pablo Caprez für sein mitreißendes Spiel im schweizerischen Jugenddrama „Soul of a Beast“. Der Preis wurde von 24 Braunschweiger Innen gestiftet (5000 Euro).

Der von einer Jugendjury vergebene Preis „Kinema“ für einen jungen deutschen oder französischen Film geht an „The Ordinaries“ von Regisseurin Sophie Linnenbaum. Eine Hauptdarstellerin, Denise M’Baye aus Hannover, wurde zudem mit dem Heimspiel“-Preis geehrt (1000 Euro, gestiftet von vier Braunschweiger Agenturen.)

Der queere Filmpreis geht nach Skandinavien

Der queere Filmpreis „Echt“ des Vereins für sexuelle Emanzipation (2500 Euro) geht an das schwedisch-norwegische Jugenddrama „So damn easy going“ von Regisseur Christoffer Sandler.

Den Kurzfilm-Preis „Die Edda“ der Stiftung Braunschweiger Land (2000 Euro) erhält Regisseurin Thi Dang An Tran für ihren Animationsfim „Xhan“ über Boatpeople.

Der Dokufilmpreis „Green Horizons Award“ (2000 Euro, gestiftet von Braunschweiger Firmen) geht an „Duty of Care“ von Nic Balthazar über einen Prozess gegen Shell.

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