Braunschweig. Die hiesige Sektion des Vereins deutsche Sprache würdigt das ausgezeichnete Deutsch der gebürtigen Armenierin.

Ihren Namen muss man sich langsam auf der Zunge zergehen lassen, und wenn er in Armenien auch so häufig sei wie Müller, Meier oder Schulze in Deutschland, so hat er doch eine sehr konkrete Bedeutung, der wunderbar zu Anna Harutyunyans Beruf als Medizinerin passt: Harutyunyan heißt Auferstehung. Die heute in Braunschweig lebende Armenierin wurde zwar noch als Christin getauft, aber sie wuchs auf, als ihre Heimat zur UdSSR gehörte: „Im Alltag spielte Religion keine Rolle mehr“.

Um so mehr allerdings die Kultur. Und ihr ausgeprägtes musikalisches Gehör machte sie nicht nur der Musik Johann Sebastian Bachs geneigt, sondern auch der deutschen Sprache. Denn zu dessen Kantatenwerk fasste sie eine ganz besondere Zuneigung. „Das Zusammenspiel von Musik und dem Rhythmus der deutschen Sprache ist etwas Einzigartiges. Schon deswegen wollte ich unbedingt die Sprache lernen“, sagt sie in unserem Gespräch, in dem sie mit einem feinen, bescheiden leise gesprochenen Deutsch aufwartet.