Braunschweig. Eine Ausstellung in Braunschweigs Katharinenkirche würdigt den Theologen Karl Barth (1886-1968).

Es gab Zeiten, da schafften es Theologen noch auf das Titelblatt des Spiegels: Als „Gottes fröhlichen Partisan“ charakterisierte 1959 das Nachrichtenmagazin den reformierten Pastor Karl Barth, der die Dialektik in die Theologie einführte und selbst auch ziemlich dialektisch lebte.

Dass der Verfasser einer 9000-seitigen „Kirchlichen Dogmatik“ nicht nur seine eben 17¾jährige ehemalige Konfirmandin Nelly Hoffmann geheiratet hatte, sondern ab 1929 auch noch mit seiner ehemaligen Studentin Charlotte von Kirschbaum in einer regelrechten Ménage à trois (und vielen Kindern) zusammenlebte, ist die gesellschaftlich pikanteste Ausformung davon.