Braunschweig. 250 Zuschauer sind angetan vom Musical Ensemble Braunschweig und den neuen Veranstaltungsräumen im westlichen Ringgebiet.

Bevor am Samstag das Charlie-Chaplin-Musical begann, sah man den Hauptdarsteller auf einer Leinwand – allein im Zuschauerraum. Dann eine Texttafel, ganz im Stummfilm-Stil: „Ja, richtig, Sie sind die Ersten, die im Westand Platz nehmen dürfen.“ Rund 250 Zuschauer erlebten eine mit Spannung erwartete Doppelpremiere: den ersten Auftritt des im Februar gegründeten Musical Ensembles Braunschweig – und die erste Veranstaltung im neuen Kulturzentrum am Westbahnhof (mehr dazu weiter unten).

„Chaplin“ von Thomas Meehan und Christopher Curtis wurde 2006 am Broadway uraufgeführt. Die 26-köpfige Braunschweiger Gruppe ist nun erst das zweite Ensemble, das die deutsche Fassung präsentiert, begleitet von einem zwölfköpfigen Orchester. Die ambitionierten Laien haben sichtlich Spaß am Spiel. Die Requisiten bringen sie oft selbst mit. So verwandelt sich das Bühnenbild auf drei Ebenen rasant von einer Straße in ein Theater und dann unter anderem in Filmsets und Partys. Der wuchtige Gruppengesang – mal bedrohlich, mal fidel mit originellen Tanzchoreographien – gehört zu den Höhepunkten des zweistündigen Stückes, das musikalisch Balladen, Swing und Charleston (ohne Ohrwürmer) vereint.