Braunschweig. Der quirlige Kuschelpoprocker startet vor 4500 Fans das lange Konzertwochenende im Raffteichbad.

Schon erstaunlich, wie schnell eine Band circa 300 Meter durch eine dichtgedrängte Menschenmenge zurücklegen kann. Eben produzierte sie noch ein üppiges, leicht melancholisch getöntes Klangschaumbad, während bunte Laserfinger den Himmel streichelten. Plötzlich wird es dunkel, nur ein einzelner starker Scheinwerfer strahlt ein Podest an, das vor dem Mischpult-Turm gegenüber der Bühne aufgebaut ist. Und schwupps, schon sitzt da der Giesinger Max an einem Klavier und stimmt eine Ballade an, „Leerer Raum“, die in ihrer unprätentiösen Schlichtheit und der sanften Cellobegleitung wegen tatsächlich und mehr zu Herzen geht als die glattgeschliffene Studioversion.

Der gekonnt gesetzte Text erfasst das Verlöschen einer Liebe im Moment des Aufgebens der gemeinsamen Wohnung. „Sag, wie kann es sein / dass nichts von uns bleibt / als dieser leere Raum?“ Und noch ein trauriger Seitenblick: „Drüben vor dem Café / wo wir jeden Morgen waren / stellen sie die Stühle raus / als wär‘s ein ganz normaler Tag“.