Braunschweig. In der Komödie am Braunschweiger Altstadtmarkt spielt Uli Kinalzik einen Eigenbrötler, der dank junger Mitbewohnerin manche Haltung ändert.

Schön, dass es noch solche Stücke gibt. Franzosen wie Yasmina Reza und Co machen uns nun schon seit Jahren vor, dass es lohnt, Geschichten einfühlsam zu erzählen, Charaktere auszuloten und Pointen nicht zu verschmähen. Dazu eine gehörige Portion Sentiment, und der kleine Ausschnitt Leben, den das Theater bieten kann, kommt im Herzen an.

Wie in Ivan Calbéracs Mehrgenerationenstück „Frühstück bei Monsieur Henri“, das jetzt in der Komödie am Braunschweiger Altstadtmarkt sehr sehenswert umgesetzt wurde. Endlich mal kein Schwank voller Schlüpfrigkeiten im Golf-Milieu, endlich mal keine Thesensammlung zu allen Problemen der Welt. Sondern bürgerliches Alltagsspiel, das die Schwierigkeiten menschlicher Beziehungsbildung nicht ausspart. Das die emotionalen Verkrustungen aufbricht ohne großen dramatischen Gestus, aber mit einem herzlichen inneren Leuchten, das auch den gar nicht so fröhlichen Schluss friedlich aufhebt.