Braunschweig. . Wie manipulierbar sind wir? Die Gruppe Turbo Pascal erkundigt es in einem Gruppen-Experiment am Staatstheater Braunschweig.

Wir sitzen in einem Probensaal des Staatstheaters gemütlich im Stuhlkreis beisammen. Das ist eine Gesprächsform, in der man gemeinhin hierarchiefrei über schöne Projekte wie integrative Kindergartengruppen berät. Die Atmosphäre ist zugewandt, nur dass wir in diesem Fall nicht mitreden, sondern allesamt per Kopfhörer der sanften Stimme unserer Gruppenleiterin lauschen, die über Wellness-Musik hinweg Sätze in unsere Ohren träufelt, die man zunächst alle unterschreiben könnte.

Es fühle sich doch gut an, sagt sie, in dieser Runde zivilisierter Menschen, die Wert auf Hygiene legten, die in Kindergarten und Schule das rücksichtsvolle Zusammenleben und einen gemeinsamen Bildungskanon erlernt hätten. Die überzeugt seien von der Gleichberechtigung von Mann und Frau und davon, dass beide Geschlechter einander ins Gesicht sehen können sollten. Man lebe entspannter zusammen, wenn man Überzeugungen teile, auch die, dass es eklig sei Popel zu essen oder etwa Affenhirne – nicht wahr?, fragt unsere Gruppenleiterin. Und sei es nicht selbstverständlich, dass später Kommende bestehende Regeln anerkennen sollten? Und dass man nicht aus anderer Leute Vorgärten Gemüse nehme oder gar hineinscheiße?