Braunschweig. . Braunschweigs Staatsorchester spielt Tschaikowskys 3. Sinfonie und konzertant Rimski-Korsakows satirische Oper „Der goldene Hahn“.

Man fühlt fast ein bisschen mit mit dem Despoten Dodon. Es fällt wirklich schwer, den Reizen der Königin von Schemacha zu widerstehen, auch wenn sie bei dieser konzertanten Opern-Version in der Braunschweiger Stadthalle fast allein akustischer Natur sind.

Die orientalische Schönheit umgarnt den selbstherrlichen Dodon in Rimski-Korsakows letzter Oper „Der goldene Hahn“ nach allen Regeln der Kunst. Sie verheißt ihm erotische Freuden, neckt ihn frech wegen seines reifen Alters, macht ihn eifersüchtig mit Verweis auf seine Söhne, klagt über ihre Einsamkeit. Das versteht freilich nur, wer die Übersetzung des russischen Texts im Programmheft mitliest. Der Rest des Publikums kann sich allein der wahrlich becircenden Stimme Anna Koshkinas hingeben, einem zarten und doch sinnlichen Sopran, der honigsüß verführerisch klingen kann, leicht und ungreifbar wie Nachtigallensang, aber auch spöttisch scharf aufblitzend.