Braunschweig. Dirigent Gerd Schaller bändigt in der Stadthalle Bruckners Dritte. Solist Salomo Schweizer becirct mit virtuosem Oboenspiel.

Der scheue Anton Bruckner war selig: Der von ihm über alle Maßen verehrte Richard Wagner ließ es sich 1873 huldvoll gefallen, dass Bruckner ihm sein dritte Sinfonie widmete. Die Uraufführung des Werks 1877 in Wien fiel dennoch katastrophal durch. Dabei hatte Bruckner die gewaltig ausgreifende Urfassung bereits gestrafft. Er überarbeitete seine Dritte erneut, und beim nächsten Versuch 13 Jahre später war ihr endlich Erfolg beschieden.

Diese dritte Fassung führte Gerd Schaller nun am Sonntag auch mit dem Staatsorchester auf. Schaller, Ende der 90er Jahre Erster Kapellmeister in Braunschweig, hat sich zu einem renommierten Bruckner-Spezialisten entwickelt und bereits viele seiner Werke in teils bis dato unbekannten Fassungen eingespielt.