Braunschweig. . Der letzte deutsche Kaiser war von Geburt an schwerbehindert. Ein Braunschweiger Historiker erforscht seine traumatische Kindheit.

Er entstammte einem der mächtigsten Herrscherhäuser Europas, er wuchs in Pracht und Reichtum auf, doch als Kind litt er oft furchtbar. Schon seine Geburt war eine Qual. Fast wären er und seine Mutter, die englische Prinzessin Victoria, aufgrund seiner komplizierten Steißlage dabei ums Leben gekommen. Ein Arzt drehte den Fötus mit der bloßen Hand praktisch in letzter Sekunde, dabei rissen die Nerv- und Muskelstränge des linken Arms. Der spätere letzte deutsche Kaiser Wilhelm II. war von Geburt schwerbehindert.

Seine Eltern wollten das nicht wahrhaben. Sie ließen ihren Sohn von Medizinern malträtieren, auf dass noch ein repräsentabler, starker Kronprinz aus ihm würde. Wilhelm wurde in Armstreckmaschinen gezwängt, ihm wurde das Blut geschlachteter Hasen eingeflößt, der gesunde Arm wurde festgebunden, um den linken zur Bewegung zu zwingen, er erhielt Elektroschocks, zählt Professor Matthias Steinbach auf.