Lucklum. . Vor zehn Jahren startete Oliver Belz das Projekt Bahama Soul Club. Auf Spotify ist er gefragter als Keith Richards.

Manchmal zieht der Braunschweiger Musikproduzent Oliver Belz durch die Diskos seiner neuen Heimat Sagres im Südwesten Portugals. Dann kommt es vor, dass dort der elektronisch aufgepeppte, sehr tanzbare Latino-Jazz seines Projekts Bahama Soul Club aus den Boxen knallt. „Einmal habe ich dem Barkeeper gesagt: Hör mal, das ist meine Musik. Aber der hat mich nur schräg angeschaut: Du kannst mir viel erzählen. Was darf’s sein?“, berichtet Belz und grinst bittersüß.

So kann es gehen, wenn man ein Musiker ist, der vor allem im Studio an Beats, Stimmen und Instrumenten tüftelt. Belz, einst gefragter Schlagzeuger, in den 90er Jahren dann Bühnenmusiker und Techniker am Staatstheater, arbeitet schon lange so. Und seit er vor zehn Jahren sein Projekt Bahama Soul Club startete, ist er auch international erfolgreich – und dennoch für die meisten Hörer ein Unbekannter. Im Vordergrund stehen die Stimmen prominenter Sängerinnen wie Pat Appleton oder Marlena, die Belz für seine Titel gewinnt – oder auch von John Lee Hooker, dessen gesampeltes Blues-Organ auf der jüngsten Single „Never Roam No More“ Auferstehung feiert.