Salzgitter. Die Kunstsammlung Schloss Salder widmet der Salzgitteraner Malerin eine Einzelausstellung. Aus abstrakten Motiven sind Landschaften geworden.

Am Anfang war die Erde wüst und leer. Keine Bäume, keine Bauwerke, keine Aussicht, keine Landschaft. Am Anfang der Malerei von Heide Lühr-Hassels ist die Leinwand leer und unberührt weiß. Aber die Malerin hat schon Farbvorstellungen im Kopf, drückt entsprechende Ölfarbe auf die Palette, und die Schöpfung beginnt. Wässerig verdünnt rinnen Farbtöne über die Leinwand, Farbflecken werden mit einem Spachtel wie beliebig fallende Herbstblätter aufgetragen, und in einigen Stunden hat sich alles zu einer dichten Struktur geformt und verspricht Gestaltung.

Der Rhythmus des Farbauftrags und Farbklangs lassen schon an ein Stück Natur denken, an Erde, Gestein und Kraut. Es können Felsformationen, Wiesen, Gewässer, Nähe, Ferne, Wolkengebilde gedeutet werden, und je nach Farbklang auch lichte Sommerstimmung oder bedrohende Wetterlage und fremdartige Wildnis. Alles noch menschenfreies Schöpfungsland.