Hannover. Die Staatsoper Hannover zeigt Jacques Offenbachs selten gespielte Oper „König Karotte“ als grelle Klamotte.

Kerle im Karottenkostüm, als Radieschen oder Kartoffel verkleidet, das ist der Spaß, aus dem Jacques Offenbachs Oper „König Karotte“ gemacht ist. Hannovers Staatsoper hat das 1872 gleich nach Ende des deutsch-französischen Kriegs uraufgeführte Freudenwerk jetzt wieder aus der Versenkung geholt, üppigst ausgestattet und musikalisch sauber einstudiert.

Aber die Inszenierung von Matthias Davids orientiert sich leider so stark am comedymäßigen Unterhaltungscharakter des Stücks, dass von möglichen politischen Anspielungen nichts weiter übrig bleibt als die wohlfeile Verspottung der Machthaber, die ja sowieso alle gleich und gleich korrupt seien.