Braunschweig. . Jochen Luckhardts letzte Ausstellung im Anton-Ulrich-Museum zeigt, wie Kunst Europas Werte transportiert.

Er bringt Wohlstand zum Ausdruck und weltliche Macht, der prächtige Pokal, den die Stadtväter von Osterode 1648 in Auftrag gaben, um dem Welfenherzog Christian Ludwig zu huldigen. Doch in all seiner silbervergoldeten Pracht transportiert der Trinkpokal auch eine Mahnung. An seinen Schaft schmiegen sich Adam und Eva, die christlichen Urbilder der Menschheit – und der Sünde. Bei genauem Hinsehen entdeckt man die Schlange, die sich ihnen den Schaft entlang züngelnd nähert.

„Kunst setzt Zeichen“ hat Dr. Jochen Luckhardt, der im März kommenden Jahres in den Ruhestand tretende Direktor des Herzog-Anton-Ulrich-Museums (HAUM), seine letzte große Sonderausstellung überschrieben. Das ist der inhaltliche Leitfaden, der einen Gutteil der 275 präsentierten Kunstwerke verbindet. Doch es gibt auch ein formales Kriterium: All diese Skulpturen, Gemälde, Schmuckstücke und vor allem Grafiken sind Neuerwerbungen, die während der 28-jährigen Ägide Luckhardts die Sammlung des HAUM erweiterten.