Braunschweig. . Das Theater wird zur Kapitänsvilla in der Inszenierung von Wagners „Fliegendem Holländer“ am Staatstheater Braunschweig.

Nun liegt Braunschweig, im Nachgang zu Dagmar Schlingmanns Eröffnungssaison, doch noch am Meer: Im Foyer schon ein Schiffsmodell, das ganze Theater eine Kapitänsvilla mit Matrosen als Bedienung und Shantychor auf der Bühne im Festsaal des Zuschauerraums. Doch bei diesem Capt‘n spukt‘s, zu Gewitter vom Band flackern die Lampen in den Rängen, als umstriche der Fliegende Holländer schon das Haus.

Stephan von Wedel hat für Isabel Ostermanns Inszenierung der romantischen Seefahreroper Richard Wagners ein wahres Geisterhaus geschaffen, ein suggestiv-realistisches Bühnenbild mit mystischen Effekten, das sich sehen lassen kann. Der maritime Rahmen, die bis heute sagenhafte Gewalt der Elemente von Wind und Meer, werden spürbar, doch zugleich wird ein Psychodram in bürgerlichem Hause gespielt, in dem Schiffe nur Modelle sind und die Matrosen vom Chor vielleicht nie zur See gefahren.