Braunschweig. . Der französischstämmige Kabarettist erzählt im Braunschweig Kulturzelt berührend von sich, seiner Oma und Auschwitz.

Alfons holt weit aus bei seiner Erzählung im Kulturzelt. Nach einer halben Stunde hält er inne. „Vielleicht fragen Sie sich: Was hat das alles mit dem Thema zu tun? Da muss ich von meinem Urgroßvater erzählen.“ Emmanuel Peterfalvi, der die Kunstfigur Alfons darstellt, ist seit dem 3. November 2017 nicht nur französischer, sondern auch deutscher Staatsbürger. Warum? Darüber plaudert er am Dienstag. Die Storys ergeben nach zwei Stunden ein faszinierendes großes Ganzes – und die gut 1000 Zuschauer wissen nun auch, warum der Kabarettist bei der Einbürgerungsfeier eine kleine Plastikfliege trug.

Kein Puschelmikrofon, keine Passantenbefragung, keine Unbeholfenheit. Im Programm „Jetzt noch deutscherer“ tritt ein veränderter Alfons auf. Eher Emmanuel als Alfons. Er erzählt persönlich, warmherzig und verschmitzt – als ob er privat in einer großen Runde säße. Julia Schilinski begleitet einige Geschichten am Flügel. Tragische Erinnerungen beschützt sie durch berührende Balladen vor abrupten Stimmungswechseln. Alfons und sie singen auch zweimal gemeinsam. Mit deutsch-französischem Text.