Braunschweig. Ein internationales Symposium widmet sich dem Braunschweiger Verleger, Pädagogen und Publizisten Joachim Heinrich Campe. Er starb vor 200 Jahren.

Dass er einer der führenden Köpfe seiner Zeit war, erwies sich auch an seinem wirtschaftlichen Erfolg. Der Pädagoge, Schriftsteller, Lexikograph und Verleger Joachim Heinrich Campe bewohnte und bewirtschaftete am Ende seines ertragreichen Lebens ein Grundstück, das sich vom heutigen Braunschweiger Bahnhofsgelände bis zum Kennedyplatz erstreckte. Sein 200. Todestag jährt sich Ende Oktober. Grund genug für das Germanistische Institut der TU Braunschweig, den bedeutenden Aufklärer mit einer international besetzten Tagung zu würdigen. Am Donnerstag, 13. September, um 14 Uhr eröffnet sie im Haus der Wissenschaft.

„Campe war der Mann, der Wilhelm von Humboldt Lesen und Schreiben beibrachte“, sagt der Germanist Cord-Friedrich Berghahn, der die Tagung mit seiner Kollegin Imke Lang-Groth organisiert. Die Pädagogik war das erste Gebiet, auf dem sich der vielseitig begabte Campe hervortat. 1746 bei Holzminden in einer Exklave des Herzogtums Braunschweig-Wolfenbüttel geboren, studiert der Kaufmannssohn in Helmstedt und Halle Theologie. Doch die Geistlichkeit erscheint dem weltoffenen, pragmatischen Campe bald zu dogmatisch und verstockt. „Wie kann ein Biedermann sich glücklich fühlen, wenn er täglich die Rolle eines Heuchlers spielen muss? Und die muss jeder Geistliche spielen...“, zitiert Imke Lang-Groth in der Zeitschrift für Germanistik aus einem Brief, den Campe damals seinem Schwager schrieb.