Bayreuth. Gute Ideen, aber immer noch Mängel: Uwe Eric Laufenbergs „Parsifal“-Inszenierung versäumt in Bayreuth im dritten Jahr Verbesserungen.

Der Spielort für den Bayreuther „Parsifal” ist gerade heute suggestiv: eine kriegsversehrte Kirche irgendwo im Nahen Osten. Hierhin flüchten sich Menschen verschiedenster Art. Hier paradieren aber auch maschinengewehrschwere Milizen. Gar nicht so leicht, da christliche Nächstenliebe zu praktizieren. Zumal die hier zusammenkommende Gralsgesellschaft noch an blutigen Symbolhandlungen klebt und sich mit der unsinnigen Verteufelung fleischlicher Genüsse aufhält.

Die Wunde des Gralskönigs Amfortas wird zu einem wahren Blutmahl geöffnet. Parsifal, der Lebens-Sinnsucher, schuldig geworden wegen unterlassener Hilfeleistung, forscht dieser Wunde nach und trifft auf hochverschleierte Blumenmädchen und die verführerische Kundry . Die Frau als Besitz und Sexualobjekt zum Grund allen Übels zu machen, so begreift er beim Erotikspiel mit Kundry im Pool, ist das eigentliche Übel.