Braunschweig. Beim Festival „Notes“ für zeitgenössische Musik am Braunschweiger Staatstheater bietet das Stockhausen-Spektakel „Originale“ unterhaltsames Chaos.

Am stärksten war jene Sprechsinfonie, die sich ungefähr in der Mitte des Stücks aus den Deklamationen der Schauspieler ergab. Eben noch musste Raphael Traub dem Regisseur Szenen unterschiedlicher Stile vorsprechen in einer jener typischen internen Theatersituationen mit einem unzufriedenen, abgelenkten, fordernden Regisseur und einem Schauspieler, der liefern muss, ohne hinterfragen zu können.

Schon mischen sich Textfragmente aus den Rezitationen der Kollegen dazu. Weil Gertrud Kohl, Saskia Petzold, Andreas Bißmeier und Klaus Meininger mit ihren Stimmen ein weites Spektrum an Tonlagen abdecken, ergibt sich daraus, hallend in alle Ecken verstärkt, ein mysteriöser Raumklang, dem man sich tatsächlich gern mit geschlossenen Augen (oder der angebotenen Schlafbrille) hingibt. Hin und wieder erreichen einen Sinnfetzen, aber alles bleibt traumhaft diffus.