Braunschweig. Dieudonné Niangouna aus Kongo zeigt sein regimekritisches Stück beim Theaterfestival in Braunschweig.

Afrika ist ein Kontinent, der sich irgendwie nie selbst gehört. Nach der blutigen Befreiung von den Kolonialherren kamen neue Mächte ins Spiel, Russland, China. Weiter werden die Rohstoffe und die Menschen ausgebeutet, und den Gewinn haben nicht die Afrikaner. Noch dazu erbringen Wahlen immer nur neue Diktatoren, und wer hinter den Massakern unter den aufgepeitschten Volksstämmen steht, bleibt so rätselhaft wie der entfesselte Barbarismus selber.

Es gibt also genug zu schimpfen für einen Afrikaner, und das tut Dieudonné Niangouna aus Kongo in seinem Stück auf Basis von Sony Labou Tansis Herrschersatire auch. Mit Hundegebell aus dem Off, wie angekündigt. Und Diariétou Keita als noch drastischer keifender Kollegin. Weshalb diese ins Publikum geschleuderten Tiraden nun aber das Theater als solches neu erfinden oder weiterentwickeln sollen, wie die Theaterformen im Programmzettel behaupten, wird nicht ersichtlich. Das hat weder den Aplomb eines gegen Verkehrslärm und Bedrohung anspuckenden Straßentheaters noch den Zauber mythischer Hoffnungsbeschwörung.